Die Befugnis, Dokumente mit einer Apostille zu beglaubigen, wird ab dem 1. Januar 2025 von den Berufungsgerichten auf die Notarkammern übertragen. La Gazette Du Midi schreibt darüber unter Berufung auf den Leiter der Notarkammer von Toulouse, Hubert Letinier.
In Frankreich beglaubigen derzeit 34 regionale Berufungsgerichte Dokumente mit einer Apostille. Allerdings können Gerichte nur in ihrem Hoheitsgebiet ausgestellte Dokumente beglaubigen. Von Bundesbehörden ausgestellte Dokumente werden vom Pariser Berufungsgericht beglaubigt.
Bereits im Jahr 2020 wurde eine schrittweise Reform des Bereichs der Dokumentenlegalisierung eingeleitet. Es wurde beschlossen, die zentrale Rolle im Apostilleverfahren den Notaren zu übertragen. Nach Ansicht der republikanischen Behörden soll diese Entscheidung das Verfahren zur Legalisierung von Dokumenten vereinfachen und moderner gestalten. Die Kompetenzübertragung war für September 2023 geplant, wurde jedoch aus organisatorischen Gründen verschoben.
Ab dem 1. Januar 2025 werden 15 Notarkammern zu amtlich zugelassenen Stellen für die Apostillierung von Urkunden.
Laut Letinier werden in Frankreich jedes Jahr etwa 400.000 Dokumente mit einer Apostille versehen. Um ein solches Arbeitsvolumen bewältigen zu können, beschäftigen sich die Notarkammern nun mit der Rekrutierung und Vermittlung von zusätzlichem Personal.
„Unser Ziel ist es, diese Mission bestmöglich durchzuführen und Anfragen sehr schnell zu bearbeiten … Wir werden für viele Franzosen nützlich sein“, sagte Letinier.