Am 23. Februar 2024 wurden die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) von der „grauen Liste“ der Financial Action Task Force (FATF) nach deren Einführung im Jahr 2022 gestrichen.
Die Financial Action Task Force („FATF“) ist der globale Standardsetzer für die Bekämpfung von Geldwäsche („AML“), Terrorismusfinanzierung („CFT“) und Bekämpfung der Proliferationsfinanzierung.
Die „graue Liste“ ist eine Liste von Gebieten, die einer verstärkten Überwachung unterliegen. Diese Länder zeigen bestimmte Defizite in ihren bestehenden Systemen und werden daher von der FATF aufgefordert, spezifische Maßnahmen zu ergreifen, um diese Mängel zu beheben. Während sie sich auf dieser Liste befinden, unterliegen sie verstärkter Überwachung und könnten zusätzlichen Kontrollen durch ihre Handelspartner und internationale Finanzinstitutionen unterliegen.
Länder, die auf der „graue Liste“ landen, tragen auch wirtschaftliche Konsequenzen mit sich. Zum einen kann es grenzüberschreitende Transaktionen einschränken, da Banken und Finanzinstitutionen bei Geschäften mit den gelisteten Ländern zusätzliche Sorgfaltspflichten und Risikobewertung durchführen müssen.
Darüber hinaus ergeben sich auch für Kredite von internationalen Institutionen und ausländische Investitionen durch bedenkliche Stabilität und Integrität des Finanzsystems Schwierigkeiten.
Um von der „graue Liste“ zu stoßen, hat die politische Führung der VAE weitreichende Reformen durchgeführt und erhebliche diplomatische Anstrengungen unternommen. Die VAE änderten die Regeln des Gesellschaftsrechts, führten neue Anforderungen für die steuerliche Ansässigkeit ein, schufen eine Sonderstaatsanwaltschaft zur Bekämpfung der Geldwäsche und begannen mit der Erhebung von Daten über Begünstigte von Unternehmen.
Die Streichung der VAE von der „graue Liste“ ist ein Zeichen für das Engagement der VAE bei der Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Diese Entwicklung dürfte das Vertrauen der Investoren in den regulatorischen Rahmen der VAE stärken. Es wird damit gerechnet, dass der Zufluss von ausländischem Kapital zunimmt und die Compliance-Kosten sowie die Kosten für die Kreditaufnahme sinken.