Die autonome gemeinnützige Organisation "Russisches Qualitätssystem" (Roskatschestvo) untersuchte Unterhosen von 20 Dessous-Marken. Bei der Hälfte der untersuchten Marken wurden Verstöße festgestellt. Abweichungen zum Technischen Regelwerk TR ZU 017/2011 Über die Sicherheit von Produkten der Leichtindustrie hinsichtlich Hygroskopizität und Luftdurchlässigkeit wurden gefunden. Außerdem wurde in Unterhosen einer in China hergestellten Marke ein 10-facher Überschuss an dem Stoff Styrol festgestellt.
Experten überprüften die Produkte von folgenden Marken: Vis-a-vis, Palmetta, Women'secret, Comazo, Uniqlo, Incanto, H&M, Wild Orchid, Defile, Victoria's Secret, Belle YOU, Oysho, Intimissimi, Deseo, Innamore, Milavitsa, Tezenis, Triumph, Kiabi und Calvin Klein. Den Forschungsergebnissen zufolge erfüllt die Hälfte der Produkte nicht die vorgeschriebenen Anforderungen. Grundsätzlich wurden folgende Verstöße festgestellt:
- Überschreitung des Gehalts des Giftstoffes Styrol: Incanto (fast zehnmal)
- minderwertige Färbung: Deseo, Milavitsa, Belle YOU, Women’secret (Farbe ist nicht schweißbeständig)
- Probleme mit Hygroskopizität (die Fähigkeit eines Materials, Feuchtigkeit aufzunehmen und zu speichern): Wild Orchid, Incanto, Kiabi, Deseo, Innamore, Milavitsa, Women’secret, Tezenis und Oysho
- geringe Luftdurchlässigkeit: Women'secret
Roskatschestvo kündigte an, den Verkauf solcher Produkte einzustellen.
Bei den Unterhosen der Marken Palmetta, Comazo, Defile, Victoria's Secret, Intimissimi, Calvin Klein, Uniqlo, Triumph und H&M wurden hingegen keine Verstöße festgestellt.
Die Ursache von Problemen kann in den Methoden der Labore liegen, die die Unterwäsche testen. Einige Labore führen Tests zur Bewertung der Hygroskopizität verschiedener Stoffe (z.B. Spitze, Baumwollzwickel, Grundstoff) durch. In der Regel entspricht in Bezug auf die Hygroskopizität nur ein Baumwollzwickel den Technischen Regelwerken. Nach Prüfung der von den Herstellern zur Verfügung gestellten Unterlagen durch die Zertifizierungsstellen stellte sich heraus, dass einige EAC Zertifikate von Zertifizierungsstellen ausgestellt wurden, die ihre Tätigkeit bereits eingestellt hatten. In diesem Fall ist es erforderlich, die Durchführung der Inspektionskontrolle in Bezug auf solche Produkte zu kontrollieren.