Die Geräte und Komponenten, die nach dem technischen Regelwerk 012/2011 Über die Sicherheit der Ausrüstung für den Betrieb in explosionsgefährdeten Bereichen zertifiziert werden sollen, müssen entsprechend gekennzeichnet werden. Dazu gehören das Explosionsschutzkennzeichen und die Kennnummer auf dem Typenschild, die den Explosionsschutz des Geräts und der Komponenten bestimmen.
Die Kennzeichnung wird nach den GOST Normen durchgeführt. Die elektrischen Geräte werden gemäß dem GOST 31610.0-2014 „Explosionsgefährdete Atmosphäre. Teil 0. Ausrüstung. Allgemeine Anforderungen“ und GOST 60079 gekennzeichnet. Diese GOST Normen sind mit der internationalen Norm IEC 60079-0:2011 harmonisiert.
Ex Kennzeichen
Neben dem EAC Kennzeichen muss auch das Ex Kennzeichen angebracht werden. Die Ausrüstung muss mit einem speziellen EX Zeichen gekennzeichnet werden.
Das EAC EX Kennzeichen besteht aus einer Kombination von zwei stilisierten Buchstaben "E" und "x". Ex steht für Explosionsschutz. Die Höhe von „x“ ist 5/9 der Höhe vom „E“. Das Zeichen muss entweder auf einem weißen oder einem kontrastierenden Hintergrund angebracht werden.
Die Abmessungen des EX Kennzeichens müssen gute Lesbarkeit mit bloßem Auge auf dem Hintergrund gewährleisten und die Höhe darf nicht weniger als 10 mm betragen. Das Verhältnis von der Höhe zur Breite ist 11/8.
Das Ex Kennzeichen soll auf jedem Gerät, Ex-Komponenten oder entsprechenden Begleitdokumenten angebracht werden.
Kennzeichnung auf dem Typenschild
Die Kennzeichnung der explosionsgeschützten Ausrüstung muss folgende Kennzahlen beinhaltet:
- EX Zeichen
- Hersteller
- Name der Zertifizierungsstelle
- Nummer der Zertifizierungsstelle
- EAC Zeichen
- Zertifikatsnummer
- Gerätekategorie
- Geräteschutzniveau
- Zündschutzarten
- Gerätegruppe
- Unterteilung der Gerätegruppe
- Temperaturklasse
- IP Schutz
Gerätekategorie
0 – Gerät mit „sehr hohem“ Schutzniveau zur Verwendung in gasexplosionsgefährdeten Bereichen, bei denen nur bei Normalbetrieb keine Zündgefahr besteht.
1 – Gerät mit „hohem“ Schutzniveau zur Verwendung in gasexplosionsgefährdeten Bereichen, bei denen bei Normalbetrieb oder vorhersehbaren Fehlern/ Fehlfunktionen keine Zündgefahr besteht.
2 – Gerät mit „erweitertem“ Schutzniveau zur Verwendung in gasexplosionsgefährdeten Bereichen, bei denen während des normalen Betriebes keine Zündgefahr besteht und die einige zusätzliche Schutzmaßnahmen aufweisen, die sicherstellen, dass bei üblicherweise vorhersehbaren Störungen des Gerätes keine Zündgefahr besteht Gerätekategorie ist die erste Kennzahl.
Ausrüstung für Bergwerke, Steinbrüche und Erzaufbereitungsanlagen, die zur Gruppe I Gehören, müssen nach den Standards GOST 12.2.020-76 zertifiziert werden.
PO – Ausrüstung mit „sehr hohem“ Schutzniveau zur Verwendung in gasexplosionsgefährdeten Bereichen
PB – Explosionsgeschützte elektrische Geräte
PП – Gerät mit „erweitertem“ Schutzniveau
Zündschutzarten
Zündschutzarten für Gas | GOST Normen | |
---|---|---|
"d" | Druckfeste Kapselung | GOST R 51330.1-99 |
"e" | Erhöhte Sicherheit | GOST R 51330.8-99 |
"i" ("ia", "ib", "ic") | Eigensicherheit | GOST R 51330.10-99 |
"m" ("ma", "mb") | Vergusskapselung | GOST R 51330.17-99 |
"nA" | nichtfunkende Einrichtung | GOST R 51330.17-99 |
"nC" | umschlossene Schalteinrichtung | GOST R 51330.17-99 |
"nR" | schwadensicheres Gehäuse | GOST R 51330.17-99 |
"o" | Ölkapselung | GOST R 51330.7-99 |
"p" ("px", "py", "pz") | Überdruckkapselung | GOST R 51330.3-99 |
"q" | Sandkapselung | GOST R 51330.6-99 |
"s" | spezielle Zündschutzart | GOST R 51330.17-99 |
Zündschutzarten für nicht elektrische Geräte | ||
"t" ("tа", "tb", "tc") | Schutz durch Gehäuse | |
"i" ("ia", "ib", "ic") | Eigensicherheit | GOST R 51330.10-99 |
"m" ("ma", "mb") | Vergusskapselung | GOST R 51330.17-99 |
"p" | Überdruckkapselung | GOST R 51330.3-99 |
"s" | spezielle Zündschutzart | GOST R 51330.17-99 |
Zündschutzarten für Staub | ||
"c" | konstruktive Sicherheit | |
"b" | Zundquellenüberwachung | |
"k" | Flüssigkeitskapselung | |
"d" | Druckfeste Kapselung | |
"p" | Überdruckkapselung | |
"s" | spezielle Zündschutzart |
Gerätegruppe
Gruppe I - Ausrüstung für Bergwerke, Steinbrüche und Erzaufbereitungsanlagen
Gruppe II - Ausrüstung für den Einsatz in durch Gas explosionsgefährdeten Bereichen, außer Untertagebau
Gruppe III - Ausrüstung für den Einsatz in durch den Staub explosionsgefährdeten Bereichen, außer Untertagebau
Unterteilung der Gerätegruppe
Die Gefährlichkeit nimmt dabei von Explosionsgruppe IIA bis IIC zu.
I: Methan & Steinkohlenstaub
II A: Propan
II B: Ethylen
II C: Wasserstoff
IIIA: Brennbare Flusen
IIIB: Nicht leitfähige Stäube
IIIC: Leitfähige Stäube
Geräteschutzniveau
Gasexplosionsschutz und Staubexplosionsschutz
G – für Gase
D – brennbarer Staub
Ga und Da – Gerät mit „sehr hohem“ Schutzniveau zur Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen, bei denen bei Normalbetrieb, vorhersehbaren oder seltenen Fehlern/Fehlfunktionen keine Zündgefahr besteht.
Gb und Db – Gerät mit „hohem“ Schutzniveau zur Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen, bei denen bei Normalbetrieb oder vorhersehbaren Fehlern/Fehlfunktionen keine Zündgefahr besteht.
Gc und Dc – Gerät mit „erweitertem“ Schutzniveau zur Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen, bei denen während des normalen Betriebes keine Zündgefahr besteht und die einige zusätzliche Schutzmaßnahmen aufweisen, die sicherstellen, dass bei üblicherweise vorhersehbaren Störungen des Geräts keine Zündgefahr besteht.
Ausrüstung für Bergwerke, Steinbrüche und Erzaufbereitungsanlagen:
Ma - „sehr hohes“ Schutzniveau: in der explosionsfähigen Atmosphäre bleibt die Ausrüstung im Betrieb
Mb – hohes Schutzniveau: in der explosionsfähigen Atmosphäre wird das Gerät ausgeschalten.
Temperaturklasse
Die Zündtemperatur einer explosionsfähigen Gasatmosphäre oder Staubwolke ist die niedrigste Temperatur einer erhitzten Oberfläche, bei der unter festgelegten Bedingungen eine Entzündung brennbarer Stoffe in Form von Gas oder Dampf bzw. Staub im Gemisch mit Luft eintritt.
Zündtemperatur in °C | Temperaturklasse |
---|---|
>450 | T1 |
>300 bis 450 | T2 |
>200 bis 300 | T3 |
>135 bis 200 | T4 |
>100 bis 135 | T5 |
>85 bis 100 | T6 |
IP Schutz
IP Codierung wird vom GOST 14254-96 (IEC 529-89) "Degrees of protection provided by enciosures (IP Code)" geregelt.
Die IP-Schutzarten definieren den Schutzgrad des Gehäuses gegen Berührung, Fremdkörper und Wasser. Die Kennzeichnung besteht aus Buchstaben IP, zwei Ziffern und ggf. zwei Buchstaben. Die erste Ziffer von 0 bis 6 bedeutet Schutz gegen Fremdkörper, die zweite von 0 bis 8 bedeutet Schutz gegen Wasser. Wenn eine der beiden Kennziffern nicht angegeben werden muss oder soll, wird diese durch den Buchstaben X ersetzt. Bei Bedarf können an die Ziffernkombination noch Buchstaben zur genaueren Beschreibung der Schutzart angehängt werden.
Beispiele: IPXX IPX5 IPX2 IP20C IPXXC IPX1C IP3XD IP23S IP21CM