Am 30. November unterzeichnete Präsident Wladimir Putin das Gesetz (Föderales Gesetz vom 30.11.2016 N 401-ФЗ), welches Änderungen des Steuerkodexes der Russischen Föderation ab 2017 festlegt. In diesem Artikel erfahren Sie über die wichtigsten Änderungen für Unternehmen.
Höhere Strafe bei verspäteter Zahlung von Steuern
Im Falle des Zahlungsverzuges von mehr als 30 Kalendertagen, müssen Unternehmen eine Geldbuße i.H.v. 1/150 des Refinanzierungssatzes (dieser entspricht dem Leitzins) der russischen Zentralbank auf den ausstehenden Betrag für jeden Tag der Verzögerung zahlen. Im Vergleich zu den vorherigen Jahren, entspricht dies dem Doppelten. Bei Zahlungsverzug unter 30 Tagen bleibt es bei einer Geldbuße i.H.v. 1/300 des Refinanzierungssatzes. Die neue Regelung findet Anwendung für Rückstände ab 1. Oktober 2017.
Mehr Steuergelder für den föderalen Haushalt
Zwischen 2017 und 2020 werden in den föderalen Haushalt 3% der Ertragsteuer fließen. Vorher waren es 2%. Dagegen fließen im gleichen Zeitraum in den Regionalhaushalt um 1% weniger, also 17%. Der Ertragsteuersatz selbst ändert sich hingegen nicht. Er bleibt bei 20%. Des Weiteren dürfen die Regionen den privilegierten Ertragsteuersatz auf 12,5% senken. Vorher betrug dieser 13,5%.
Erhöhung der Schwelle zum vereinfachten Besteuerungsmodus
Ab 1. Januar 2017 können Unternehmen ein vereinfachtes Besteuerungssystem für sich beanspruchen, wenn deren Gewinn in den letzten 9 Monaten 112,5 Millionen ₽ nicht übersteigt. Der vorherige Steuersatz lag für denselben Zeitraum bei 90 Mio. ₽. Fällt das Unternehmen bereits unter den vereinfachten Besteuerungsmodus und übersteigt dessen Gewinn für die letzte Steuerperiode 150 Mio. ₽, so verliert es die Privilegierung. Der Übergang zum vereinfachten Besteuerungssystem muss der Steuerbehörde innerhalb von 30 Kalendertagen nach Fälligkeit der einheitlichen Steuer auf den kalkulatorischen Gewinn bekannt gegeben werden.
Zahlung von Steuern durch Dritte
Bereits ab 30 November 2016 können Steuerschulden von Dritten beglichen werden. Jedoch sind diese nicht zum Erhalt von Rückerstattungen berechtigt.
Erweiterung der Liste von Geschäften, die als nicht kontrollierbar gelten
Diese Liste wurde durch zwei weitere Arten von Geschäften erweitert. Hierunter fallen jetzt auch:
- Die Bereitstellung von Kreditsicherheiten, wenn sämtliche Teilnehmer des Geschäfts russische Unternehmen, jedoch keine Banken sind.
- Die Gewährung zinsloser Darlehen zwischen voneinander abhängigen Parteien, wenn sämtliche Teilnehmer und Begünstigte registriert sind bzw. ihren Wohnsitz innerhalb der Russischen Föderation haben.