Heutzutage kommt es immer häufiger vor, dass man unterschiedliche medizinische Dokumente beglaubigen muss. Dies kann in verschiedenen Lebenssituationen erforderlich sein: zum Beispiel, wenn es darum geht, eine Behandlung in einer ausländischen Klinik zu planen oder den Grund der Abwesenheit am Arbeitsplatz zu erklären, sowie auch wenn man seinen zufriedenstellenden Gesundheitszustand für die Zulassung zu einer Hochschuleinrichtung bestätigen soll oder einen Arbeitsvertrag unterzeichnet.
Also was könnte denn einfacher sein, vor allem, wenn das Land, in dem das medizinische Dokument ausgestellt wurde, Mitglied des Haager Übereinkommens von 1961 ist? Man kann es einfach apostillieren lassen und alle Probleme vergessen. Doch leider gibt es einige Fallstricke bei der Legalisation von ärztlichen Bescheinigungen und anderen Dokumenten.
Der Text des Übereinkommens selbst enthält keinen direkten Hinweis auf die Möglichkeit für Apostillierung medizinischer Dokumente. In den meisten Ländern unterstehen die medizinischen Einrichtungen natürlich den zuständigen Gesundheitsministerien. Man könnte also annehmen, dass das Verfahren für Beglaubigung medizinischer Dokumente dem Verfahren für Beglaubigung von Bildungsdokumenten ähnlich ist, da es zum Beispiel immer möglich ist, Diplome und Zeugnisse zu apostillieren. Die zuständigen Behörden in verschiedenen Ländern vertreten jedoch sehr unterschiedliche Meinungen über die Möglichkeit für Apostillierung medizinischer Unterlagen.
Dokumente, die direkt vom Gesundheitsministerium ausgestellt werden - wie z. B. die Bescheinigung, die besagt, dass eine Person in einem anderen Land als Arzt tätig sein darf - können apostilliert werden.
Andere ärztliche Bescheinigungen, Zeugnisse usw., die von Krankenhäusern oder örtlichen Kliniken ausgestellt wurden, sind jedoch schwieriger zu beglaubigen. In Russland z. B. können sie normalerweise nicht apostilliert werden. Viele Länder verlangen jedoch, dass sie offiziell beglaubigt sind! Ist das also eine Sackgasse? Nein, man hat schon längst einen Ausweg gefunden. Sie können eine notarielle Kopie eines medizinischen Dokuments apostillieren lassen. Obwohl es in diesem Fall nicht das Original medizinischer Urkunde apostilliert wird, sondern eine notarielle Kopie davon, ist sie in der Regel ausreichend.
In vielen anderen Ländern gibt es dieses Problem jedoch nicht. Im Vereinigten Königreich und in den USA beispielsweise können viele medizinische Dokumente einfach apostilliert werden. Sie müssen nur bedenken, dass ein Dokument oft erst vom örtlichen Gesundheitsamt oder einer anderen Behörde beglaubigt werden muss, bevor es apostilliert werden kann. Um Zeit und Geld nicht zu verschwenden, sollte man sich immer im Voraus informieren, wie das gesamte Beglaubigungsverfahren in dem gewünschten Land aussieht.
Übrigens hat der Oberste Gerichtshof Italiens vor kurzem entschieden, dass ausländische ärztliche Dokumente apostilliert werden müssen. Wenn jemand im Ausland krank wird, muss er ein ärztliches Attest mit Apostille vorlegen, um seinen Arbeitsplatz in Italien behalten zu können. Andernfalls wird der Grund für das Fehlen am Arbeitsplatz als ungültig betrachtet. Der Arbeitnehmer kann für abwesend erklärt und wegen Verstoßes gegen die Arbeitsdisziplin entlassen werden.
Da die Apostillierung medizinischer Dokumente in verschiedenen Ländern mit zahlreichen rechtlichen Schwierigkeiten verbunden ist, ist es ratsam, ich mit einer erfahrenen Person zu beraten, bevor man mit dem Legalisationsprozess beginnt.