Die Eurasische Wirtschaftskommission - EAWK kündigte an, dass gegen Hersteller von Herbiziden aus der EU Ermittlungen wegen Dumpings eingeleitet wurden. Veranlasst wurden diese aufgrund zahlreicher Anfragen russischer, weißrussischer und kasachischer Hersteller.
Eine Bekanntmachung bereits eingeleiteter Ermittlungen, erschien am 17.01.2017 auf der offiziellen Webseite der EAWU.
Nach statistischer Auswertung stieg der Importumfang von Herbiziden aus der EU in die Staaten der EAWU in den Jahren von 2013 bis 2015 um 9,5% an. Im Vergleich zum ersten halben Jahr 2015, wuchs im selben Zeitraum 2016 der Import nur um 10,5%. Einen wesentlichen Teil, ca. 50%, machte hierbei der Import von Herbiziden aus.
Nach Auffassung der Wirtschaftskommission wurden im Zeitraum von 2015 bis 2016 Herbizide aus der EU zu Dumpingpreisen importiert. Nach vorläufigen Berechnungen betrug die Dumpingmarge 362%.
Aufgrund des mit dem Dumping in Verbindung stehenden Wachstums des Importumfangs aus der EU und den erheblichen Preisverfällen, kam es zu negativen Veränderungen auf den Binnenmärkten der Importländer. Diese wirkten sich auch auf andere Branchen aus.
Der Rückgang der Herbizidproduktion in der EAWU betrug 3,3%. Die Kapazitätsauslastung reduzierte sich um 6,7%.
Viele Hersteller waren gezwungen Personalkürzungen vorzunehmen. Des Weiteren führten Umsatzverringerungen zu Verlusten von Marktanteilen innerhalb der EAWU.
Im Vergleich zum ersten halben Jahr 2015, verzeichneten die Unternehmer im selben Zeitraum 2016 neben einem erheblichen Gewinnverlust von 24,7%, auch eine Senkung der Rentabilität, des Vertriebes und der Produktion.
Nach Aussagen der EAWK reichen diese Erwägungen aus, um Ermittlungen wegen Preisdumpings zu rechtfertigen.