
Derzeit erhalten wir regelmäßig Berichte von Privatpersonen und Unternehmen, die Opfer von Betrügern geworden sind, welche verschiedene Maschen im Zusammenhang mit der Legalisierung von Dokumenten anwenden.
Nachfolgend beschreiben wir die häufigsten Betrugsszenarien und rufen alle dazu auf, besonders wachsam zu sein.
1. Legalisierungsdienste im Zusammenhang mit Überweisungen von Brokern
Dies ist eine der häufigsten Maschen, von der Investoren betroffen sind, die mit unseriösen Forex- und Krypto-Brokern oder Börsen zusammenarbeiten.
Das Vorgehen sieht typischerweise wie folgt aus: Der Broker informiert den Kunden, dass nach der Überweisung von Geldern vom Brokerkonto auf das Bankkonto die Zahlung von der Bank blockiert wurde. Um die Gelder freizugeben, müssten angeblich bestimmte Dokumente im Land der Broker-Registrierung legalisiert werden – meist in entfernten Offshore-Gebieten wie den Bahamas, der Dominikanischen Republik oder den Seychellen.
Betrügerische Broker behaupten oft, sie hätten den Legalisierungsdienst bereits bei einer renommierten Firma bestellt – manchmal wird dabei sogar fälschlich unser Unternehmen genannt. In bekannten Fällen wurden Beträge zwischen 5.000 und 10.000 USD für die angebliche Legalisierung verlangt.
Uns liegen Informationen vor, dass Broker wie A1 Capitals, Phoenix Allianz Invest und SNG Capitals an solchen Betrugsschemata beteiligt sind. Die Liste solcher Fantasienamen scheint endlos.
Bitte beachten Sie: Aus ethischen Gründen bieten wir keine Dienstleistungen für Forex-Broker oder Krypto-Börsen an. Wir raten unseren Kunden dringend, ihre Geschäftspartner zu überprüfen, bevor Geld auf ein Brokerkonto überwiesen wird. Zu diesem Zweck bieten wir einen Spezialservice zur Unternehmensprüfung an, mit dem die Existenz, Historie und der aktuelle Status von Unternehmen in nahezu jedem Land weltweit verifiziert werden können. Die Kosten für diesen Service stehen in keinem Verhältnis zum potenziellen finanziellen Verlust.
Die meisten der von uns in den letzten Jahren überprüften Broker und Börsen waren entweder nicht existent oder kürzlich gegründete Offshore-Firmen mit kaum mehr als einem Postfach.
Die Gesamtsumme der von uns gemeldeten Verluste durch Betrugsopfer im letzten Jahr übersteigt 500.000 USD – und das ist nur die Spitze des Eisbergs.
2. Erbschaft von einer reichen Tante
Diese Masche ist so alt wie die Menschheit. Wahrscheinlich hat jeder schon einmal eine E-Mail über ein unerwartetes Erbe erhalten. Dieser Betrug ist sogar in der Wikipedia unter dem Begriff „Nigeria-Connection“ dokumentiert – und trotzdem begegnet uns diese Masche regelmäßig.
Das Opfer wird informiert, dass ein naher Verwandter verstorben sei und ein großes Erbe hinterlassen habe. Um dieses zu erhalten, müsse man jedoch Versicherungs- und Legalisierungsgebühren zahlen. Die Betrüger schicken gefälschte Testamente und Anwaltszertifikate – meist schlecht gemacht und leicht als Fälschung zu erkennen.
In einem bekannten Fall nahm der angebliche „Verwandte“ zunächst über soziale Netzwerke Kontakt auf und starb dann „plötzlich“ nach mehreren Monaten freundlicher Konversation – und hinterließ das Erbe.
3. Großer Käufer aus einem fernen Land
Diese Masche zielt auf produzierende Unternehmen und juristische Personen ab. Wir haben weltweit Berichte über solche Fälle erhalten – insbesondere während der Pandemiezeit nahm diese Masche stark zu.
Die Betrüger senden ein äußerst attraktives Kaufangebot aus einem fernen Land, meist aus dem Nahen Osten oder Afrika, für große Mengen an Produkten. Angeblich beteiligt ist eine hochrangige Regierungsbehörde oder eine internationale Organisation. In einem Fall führte ein „Minister für Islamangelegenheiten“ aus Oman monatelange Gespräche mit einem russischen Türenhersteller. In einem anderen wollte ein Vertreter der Afrikanischen Liga Mehl aus Kasachstan beziehen.
Die Verhandlungen enden meist mit der Forderung, den Vertrag dringend zu unterzeichnen und eine Zahlung zu leisten – allerdings müsse laut „Gesetz“ des Käuferlandes der Vertrag persönlich unterschrieben und lokal legalisiert werden. Der Hersteller wird also gebeten, nach Oman oder Ghana zu reisen. Das Land kann beliebig wechseln.
Ein vom Kunden empfohlener „lokaler Anwalt“ oder „Notar“ bietet an, alles für eine „kleine Gebühr“ von 7.000 bis 15.000 USD zu übernehmen.
Natürlich verschwinden nach Zahlungseingang alle beteiligten „Partner“ spurlos.
Wir rufen daher nochmals zur Vorsicht auf. Eine einfache Überprüfung der Domain des Absenders hätte in vielen Fällen bereits klargestellt, dass keine Verbindung zu Oman oder Ghana besteht. Die Anforderung eines Nachweises zur Unternehmensregistrierung hätte die Betrüger oft schon im Vorfeld abgeschreckt und viel Zeit und Geld gespart.
Zusätzliche Sicherheitsempfehlungen
- Wir nutzen keine Messenger-Dienste (WhatsApp, Telegram, Viber usw.) für geschäftliche Kommunikation. Alle Anfragen senden Sie bitte ausschließlich an unsere offizielle E-Mail-Adresse: kontakt@schmidt-export.de.
- Wir akzeptieren keine Barzahlungen, Überweisungen an Privatkonten oder Zahlungen über dubiose Mittelsmänner.
- Zahlungen erfolgen ausschließlich auf offizielle Rechnungen, die von unserer juristischen Person mit geprüften Bankdaten ausgestellt werden.
- Wir bieten keine „Express-Dienstleistungen“ oder Legalisierungen an, die gegen gesetzliche Vorschriften verstoßen.
- Überprüfen Sie stets die E-Mail-Adresse und Domain des Absenders, insbesondere bei Zahlungen oder sensiblen Informationen.
Bei Zweifeln oder Unsicherheiten kontaktieren Sie uns bitte direkt über unsere offizielle E-Mail-Adresse. Wir bestätigen die Echtheit der Anfrage und beraten Sie kostenlos.