Laut einer Umfrage der Deutsche-russischen Auslandshandelskammer (AHK), an der 154 deutschen in Russland tätigen Unternehmen teilnahmen, halten fast zwei Drittel von ihnen (73%) die Sanktionen gegen Russland für politisch nutzlos und schädlich für die deutsche Wirtschaft.
46% der Umfrageteilnehmer glauben, dass die Sanktionen die Lage der deutschen Unternehmen auf dem russischen Markt erschweren. In diesem Zusammenhang fordert der AHK-Präsident Rainer Seele: „dass man sich nicht weiter in eine Sanktionsspirale hineinbegeben soll».
Seiner Meinung nach haben die Sanktionen zur Verschärfung der Krise und Verstärkung des Rückgangs des Bruttoinlandsproduktes geführt. Den Umfrageergebnissen nach, ist fast jedes dritte Unternehmen ist zur Personalabbau bereit, wenn die Krise anhält, 40% halten eine Stornierung von Projekten für möglich. Laut Rainer Seele, es ist nicht zu erwarten, dass die wirtschaftliche Lage bis zur Mitte des nächsten Jahres deutlich verbessern wird.
48% der Befragten Unternehmen bewerten die Entwicklung der Wirtschaftslage in Russland als negativ, 37% als leicht negativ und nur 15% glauben, dass die Situation stabil ist. Keiner bewertete die Situation als positiv. Rainer Seele halt diese Umfrageergebnisse für die schlimmsten seit 10 Jahren.
Im ersten Halbjahr sanken die deutschen Exporte nach Russland auf 1,76% der Gesamtausfuhren, was etwa doppelt so wenig ist, wie vor der Ausbruch der Ukraine-Krise.