Die Abgeordneten des britischen Parlaments haben die Regierung des Landes aufgefordert, Druck auf die Behörden der Britischen Jungferninseln auszuüben, um die Transparenz der begünstigten Eigentümerschaft von Unternehmen zu gewährleisten. Darüber berichtet der Guardian.
Welche Vorwürfe erheben die britischen Parlamentarier gegen die BVI?
Die Parlamentarier werfen der Führung der BVI einen ‚beschämenden Versuch‘ vor, die Einführung strenger Maßnahmen zur Bekämpfung von Finanzkriminalität zu vermeiden. Die britischen Abgeordneten haben einen kritischen Brief an die Regierung des Überseegebiets geschickt, und der ehemalige Entwicklungsminister Großbritanniens, Andrew Mitchell, hat die aktuelle Regelung zum Register der Begünstigten der BVI öffentlich kritisiert.
Die Behörden der Britischen Jungferninseln veröffentlichen keine Daten über die Endbesitzer von Unternehmen. Ein entsprechendes Register wurde zwar erstellt, ist jedoch nicht der breiten Öffentlichkeit zugänglich. Informationen daraus können nur nach Bestätigung des rechtlichen Interesses abgerufen werden. Im Gegenzug wird die betreffende Person über die Anfrage informiert und kann Einwände gegen die Offenlegung ihrer Daten erheben.
Nach Ansicht der britischen Abgeordneten und Aktivisten schafft dies Risiken für Finanzkriminalität, einschließlich Geldwäsche.
Der Streit droht Großbritannien und den Britischen Jungferninseln auf einen Weg der verfassungsrechtlichen Auseinandersetzungen zu führen. Befürworter der ‚Transparenz‘ fordern von der britischen Regierung die Erlass einer speziellen Anordnung, der das Überseegebiet gehorchen muss. Sie sind der Ansicht, dass der bestehende Zustand Bedingungen für die Verbergung gestohlener Gelder und die Geldwäsche von Geldern schafft, die durch den Handel mit Drogen und Menschen erworben wurden. Ihrer Meinung nach, wenn die Bevölkerung der BVI unter der britischen Flagge leben will, sollte sie auch die britischen Werte teilen.
Warum sind die Behörden der BVI mit den Vorwürfen gegen sie nicht einverstanden?
Der Premierminister der BVI, Dr. Natalio Wheatley, wies die Vorwürfe zurück, die von britischen Parlamentariern gegen seine Jurisdiktion erhoben wurden. Darüber berichtet die Zeitung The Sun. Der Regierungschef der Britischen Jungferninseln erklärte, dass die Jurisdiktion aktiv gegen Finanzkriminalität kämpft und eng mit den Strafverfolgungsbehörden Großbritanniens zusammenarbeitet.
„Der koordinierte Angriff auf die Jurisdiktion zielt darauf ab, die Öffentlichkeit in die Irre zu führen und Druck auf die Regierung Großbritanniens auszuüben, um koloniale Maßnahmen zu ergreifen… Finanzkriminalität ist ein globales Problem, und um es effektiv zu lösen, sind Regulierung, Transparenz und Zusammenarbeit sowie Gerechtigkeit und Ehrlichkeit zwischen allen Beteiligten erforderlich“, betonte Natalio Wheatley."
Der Beamte behauptet, dass die BVI kein Zufluchtsort für illegale Aktivitäten sind, und erinnerte daran, dass die Registrierungskammer Großbritanniens die Aktivitäten der zuständigen Behörden der Inseln überwacht.
„Unsere Finanzdienstleistungsbranche arbeitet gemäß einigen der höchsten regulatorischen Standards der Welt… Unternehmen, die nicht den Anforderungen entsprechen, werden mit Geldstrafen, Lizenzsuspendierungen oder -rücknahmen belegt“, erklärte der Premierminister.
Wie das Gegeneinander ausgehen wird, ist derzeit nicht eindeutig vorherzusagen.
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